Banner bleibt Blei-Säure treu

Starterbatterien
23.06.2021

 
Trotz des herausfordernden Geschäftsjahrs 2020/21 erzielt der Starterbatterieproduzent aus Leonding ein kleines Umsatzplus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Andreas Bawart, kaufmännischer Geschäftsführer (l.) und Franz Märzinger, Leiter Vertrieb und Marketing bei Banner
Andreas Bawart, kaufmännischer Geschäftsführer (l.) und Franz Märzinger, Leiter Vertrieb und Marketing bei Banner

Mit 270 Millionen Euro Umsatz, 4,1 Millionen verkauften Starterbatterien und einem zusätzlichen Standort in Thalheim bei Wels richtet sich das Unternehmen mit der Agenda 2030 für die Zukunft neu aus. Die Banner Gruppe konnte sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit einem bemerkenswerten Umsatz- und Absatzplus behaupten. Zudem hat das Unternehmen Ende 2020 einen Großauftrag in Nordamerika erhalten. „Der Auftrag mit einem Gesamtvolumen von rund 60 Millionen Euro kam nicht von einem OEM sondern vom Independent Aftermarket“, verrät Franz Märzinger, Vertriebs- und Marketingleiter bei Banner. In den nächsten Jahren liefert Banner also insgesamt rund 1,5 Millionen Blei-Säure-Batterien in die Vereinigten Staaten und nach Kanada. „Dieser Großauftrag trägt wesentlich zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Österreich bei. Die neue Absatzregion Nordamerika führt zu einer noch besseren Risikostreuung“, sagt Andreas Bawart, Kaufmännischer Geschäftsführer von Banner.

Hauptgeschäft Starterbatterien

Die umfassenden Veränderungen der Automotivindustrie bewegen auch Banner zu einer Neuausrichtung, doch Starterbatterien werden auch in Zukunft das Kerngeschäft bleiben. Die zwei großen Geschäftsfelder bestehen einerseits aus der Starterbatterien-Erstausrüstung und andererseits aus dem Starterbatterien-Aftermarket. Zum heutigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren das Erstausrüstungsgeschäft rückläufig, das Aftermarket-Geschäft jedoch sehr stark anwachsen wird. Auf Basis einer Markteinschätzung verfolgt Banner drei wesentliche Vertriebsstrategien: Zum Ersten wird man sich stark auf AGM-Batterien und EFB-Batterien sowie auf Lkw-Batterien, also allesamt hochwertige Batterien, konzentrieren. Zum Zweiten wird ein weiterer Fokus auf dem Ersatzgeschäft liegen, da dort deutliches Wachstum erkennbar ist. Und zum Dritten will Banner geografisch weiter expandieren und auch die Märkte außerhalb von Europa verstärkt angehen. Mit diesen Vertriebsstrategien erwartet man, in den nächsten zehn Jahren den Absatz erhöhen zu können. Aktuell beliefert das Familienunternehmen mit einem Exportanteil von mehr als 95 Prozent Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Volvo mit der innovativen AGM-Technologie. Die Start-Stopp-Batterien machen bereits mehr als 30 Prozent der Produktionsmenge aus.

Keine Angst vor E-Mobilität

„Die Zurückdrängung des Verbrennungsmotors ist klar ein Aspekt, mit dem sich die Banner Gruppe aktuell und künftig weiter auseinandersetzen muss“ sagt Franz Märzinger, Leiter Vertrieb und Marketing bei Banner. Unter den Automobilherstellern sieht er eine deutliche Entwicklung in Richtung E-Mobilität. Aber: „Verbrennungsmotoren, die neu auf den Markt kommen, stellen nach wie vor einen beträchtlichen Anteil am Gesamtmarkt dar.“ Gekoppelt mit einer durchschnittlichen Fahrzeugnutzungsdauer von zehn bis 15 Jahren ist auch der Nachrüstmarkt für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren weiterhin beträchtlich. Außerdem gibt es im Bereich der Fern-Lkw noch keine wirklichen Alternativen zum Verbrennungsmotor – hier sieht die Banner Gruppe auch in Zukunft große Wachstumsmöglichkeiten für Starterbatterien. Zudem wird auch künftig eine 12-Volt-Blei-Batterie für die Versorgung des Bordnetzes im Elektrofahrzeug erforderlich sein, wenn diese auch nur halb so groß wie herkömmliche Starterbatterien ist, da sie keine Starterfunktion mehr hat. „Die zu erwartenden Rückgänge in dem Bereich werden aber durch die immer weiter verbreitenden Start-Stopp-Systeme kompensiert, die hochwertige AGM-Batterien benötigen“, so Bawart. Ein Einstieg in den derzeit heiß umkämpften Markt von Lithium-Ionen Batterien für Elektrofahrzeuge kommt für Bawart nicht in Frage. „Da kann ein mittelständisches Unternehmen wie unseres nicht mithalten.“