„Diese Tools gibt‘s nur bei uns“

Onlinehandel
18.07.2019

 
AutoScout24-Vertriebsleiter Jochen Jakopitsch spricht im KFZ Wirtschaft-Interview über den Markt, aktuelle Herausforderungen und erklärt, was AutoScout24 einzigartig macht. von Wolfgang Bauer

KFZ Wirtschaft: Herr Jakopitsch, wie groß ist ihr Team und wie viele Automobilhändler betreuen Sie österreichweit?
Jochen Jakopitsch:
Wir haben sechs Außendienstmitarbeiter und fünf für den Support Zuständige. Aktuell betreuen wir rund 3000 Händler.

Was bietet AutoScout24 den Kunden abgesehen von der Plattform?
Wir haben beispielsweise vor zirka einem Jahr unsere Händlerakademie gestartet. Diese ist vorerst drei Mal in Wien über die Bühne gegangen. Vor rund einem Monat waren wir erstmals in Graz. Wir haben stets zwischen 25 und 40 Teilnehmer. Die Gruppe soll nicht zu groß sein, damit optimale Interaktion möglich ist. Eine Schulung dauert einen halben Tag.

Welche Inhalte hat die Händlerakademie?
Zuletzt haben wir uns mit dem Thema „Wie man richtig fotografiert“ auseinandergesetzt. Das ist etwas, das vielen unter den Nägel brennt. Wir haben einen renommierten Fotografen engagiert, der unseren Händlern wertvolle Tipps und Tricks beim Fotografieren näherbringt. Abgesehen davon haben wir uns mit dem Thema „Verkaufsgespräch“ beschäftigt. Mit Fokus auf den Abschluss.

Planen Sie eine Erweiterung der Händlerakademie auf andere Bundesländer?
Ja, wir planen Veranstaltungen in Salzburg und eventuell in Oberösterreich und Tirol. Interessierte Händler mögen bitte ab sofort ihrem AutoScout24-Betreuer Bescheid geben, ob sie Interesse haben, an einer Schulung teilzunehmen. 

Wie hat sich die Fusion von AutoScout24 mit gebrauchtwagen.at entwickelt?
Wir sind noch in der Migration, die mit 1. Oktober abgeschlossen sein wird. Ab dann sind alle Händler auf einem sogenannten Kombivertrag migriert. Die Resonanz war durchwegs positiv. Anfangs hat es ein paar Schwierigkeiten gegeben, weil alles technisch zusammengeführt werden musste, aber innerhalb kürzester Zeit hat sich alles vortrefflich eingespielt.

Was hat sich in den letzten Jahren bei den Händlern, die Sie und Ihr Team betreuen, verändert?
Bis Anfang der Nullerjahre hatte Print noch einen wesentlichen Stellenwert. Vom „Bazar“ zur „Fundgrube“ bis zu Tageszeitungen. Print spielt heute tatsächlich keine Rolle mehr. Das hat sich alles ins Netz verlagert. Auch in Bezug auf die Präsentation der Fahrzeuge hat sich vieles verändert. Zehn Fotos und mehr pro Auto sind heute keine Seltenheit mehr. Außerdem: Immer mehr Händler sind bereit in Zusatzprodukte zu investieren, weil sie erkannt haben, wie wichtig die optimale Präsentation im Netz ist. Wenn diese hervorragend ist, dann ist der Standort relativ egal. Die potenziellen Kunden kommen in jedem Fall. Was sich noch verändert hat: Früher hat es sich auf dem Gebrauchtwagenplatz samstags und sonntags abgespielt. Da hatten die Leute Zeit, sind die Autohäuser abgefahren. Und haben zudem gewusst, dass sie an einem Sonntag nicht von einem Verkäufer belästigt werden und in Ruhe schauen können. Das gibt’s jetzt nicht mehr.

Wie hat sich das Anforderungsprofil an Verkäufer im Autohaus im Laufe der Jahre verändert?
Kunden sind heutzutage aufgrund der Recherche im Internet, die sie vor dem Autohausbesuch durchgeführt haben, oftmals top informiert. Mir hat ein Händler kürzlich eine Geschichte erzählt, da ist es um einen gebrauchten Mazda 6 gegangen. Der potenzielle Kunde ist mit einem dicken Ordner gekommen. Darin waren sämtliche Mängel aufgelistet, die ein Mazda 6 haben könnte.

Welche Tools, die Sie anbieten, haben für den Händler einen konkreten Nutzen?
Eines unserer Assets ist der kostenlose Anruf-Manager, der von praktisch all unseren Händlern sehr geschätzt wird, weil ihnen nun kein Anruf mehr entgeht. Wir zeigen unseren Händlern im Rahmen der Statistik nicht nur die E-Mails, sondern auch die Ausdrucke. Sprich: Sobald sich jemand etwas ausdruckt, ist er wirklich interessiert. Das werten wir bereits als wichtigen Lead. 

Was bietet der AutoScout24-Händlerblog?
Wir haben seit gut einem Jahr einen Händlerblog, in dem wir Neuigkeiten präsentieren, Händlerinterviews bringen und den Gebrauchtwagenpreisindex regelmäßig veröffentlichen (autoscout24.at/haendlerblog). Wir haben heuer zum zweiten Mal unsere Händler ausgezeichnet, basierend auf den Kundenbewertungen. Wir interviewen bis Ende August aus jedem Bundesland die Top 3-Platzierten und besprechen mit ihnen, wie sie mit Bewertungen umgehen, wie sie Bewertungen einholen et cetera. Diese Resultate sind sodann auch für andere Händler interessant. Spannend ist beispielsweise auch: Wie gehe ich mit einer Negativbewertung um.

Was raten Sie da Ihren Händlern?
Der Händler sollte jede Bewertung kommentieren. Wenn es etwa zu Beschimpfungen kommt, sollte man diese schlicht löschen.

Welche Händler haben Sie ausgezeichnet?
Jene zirka 100 Händler, die einen Bewertungsschnitt von 4,5 hatten, haben von uns eine Urkunde erhalten, die wir persönlich überreicht haben. Zudem haben wir kostenlose Merchandise-Artikel zur Verfügung gestellt. Über eine Auszeichnung, die vom Endkunden kommt, freut sich jeder Händler.

Wie heben Sie sich von Mitbewerbern ab?
Es gibt einen gewissen Prozentsatz an Usern, der mehrere Plattformen nutzt. Es gibt aber auch einen großen Teil, der exklusiv Plattformen nutzt. Wir sind in puncto Reichweite hervorragend aufgestellt. Mit AutoScout24 und gebrauchtwagen.at haben wir insgesamt fast acht Millionen Besuche. Die Tatsache, dass wir unseren Fokus ausschließlich auf Fahrzeuge legen, hebt uns dezidiert von unseren Mitbewerbern ab. Unsere User schätzen bei uns Tools, die effizient sind und die sie nirgendwo anders finden, sprich: etwa unser Bewertungssystem. Wir haben eine Preisbewertung. Wir bewerten: Top-Angebot, gutes Angebot und faires Angebot. Ein Tool, das von unseren Händlern überaus geschätzt wird.