Elektro-Sportwagen Piëch GT startet in die Testphase

Elektromobilität
05.10.2021

 
Nach der Premiere des Elektro-Sportwagen-Konzepts Mark Zero am Genfer Autosalon 2019 will die Piëch Automotive AG mit ihrem Sportwagenprojekt jetzt unter dem Projektnamen Piëch GT durchstarten. 
Rein optisch kann sich der Piëch GT schon mal sehen lassen.
Rein optisch kann sich der Piëch GT schon mal sehen lassen.

Die Piëch Automotive AG schlägt ein neues Kapitel in der Erprobungsphase des Elektro-Sportwagenprojekts Piëch GT auf. „Trotz der weltweiten COVID-19-Pandemie ist es uns gelungen, die dadurch entstehenden Verzögerungen zu meistern und unser Projekt voll auf Kurs zu halten. Die bisherigen Finanzierungsrunden verliefen erfolgreich, nun können wir zuversichtlich unseren weiteren Weg Richtung Markteinführung gehen“, betont Toni Piëch, Co-Founder und CEO von Piëch Automotive.

Technisches Update

Eine wesentliche Neuerung erfährt die Batterie- und Batteriezellen-Technologie des Piëch GT. „Dank enger Zusammenarbeit mit Partnern in China und Europa konnte eine Lösung gefunden werden, die Vollladungen in weniger als fünf Minuten ermöglichten“, erklärt Klaus Schmidt, Chef des Entwicklungsteams. Im Hinblick auf die spätere Serienfertigung und kürzere Beschaffungswege der Lade-Stationen hat sich Piëch entschlossen, die ursprünglich in China begonnene Entwicklung der Batteriezelle geographisch näher nach Europa verlagern und mit deutschen Partnern voranzutreiben.

Dank des neuen Ladekonzepts kann der Piëch GT (der in der Konzeptphase noch Piëch Mark Zero hoeß) in acht Minuten zu 80 Prozent an jeder CCS2-Schnellladesäule aufgeladen werden. Ein eigens von TGOOD entwickelter Schnelllader ermöglicht diesen Vorgang sogar in weniger als fünf Minuten, wie das Unternehmen jetzt bekannt gab. „Das sind absolut beeindruckende Werte“, betont Schmidt, sichtlich stolz auf die neueste Entwicklungsstufe der Batteriezelle.

Unter 3 Sekunden auf 100 km/h

Dank der kompakt bauenden und robusten Pouch-Zellen sei nicht nur das Thermo-Management problemloser, sondern das angepeilte Leergewicht von unter 1800 Kilogramm ermöglicht dem Piëch GT in Kombination mit seinen rund 450 KW (611 PS) eine Beschleunigung von null auf hundert in weniger als 3,0 Sekunden. „Den von uns verwendeten Pouch-Zellen gehört ganz klar die Zukunft – sowohl in puncto Gewicht wie im Hinblick auf die Schnelllade-Fähigkeit. Und besonders erfreulich ist für uns, dass die eigens für Piëch entwickelte Batterie so auch ohne weiteres für die Nutzung in Serie verwendet werden kann“, erklärt Schmidt. Der Piëch GT kommt rein elektrisch auf 500 Kilometern Reichweite nach WLTP. 

Der neue Piëch GT soll überzeugend die Gene eines klassischen Sportwagens ins Elektro-Zeitalter transportieren, so der Anspruch des Unternehmens. Damit das gelingen kann, produziert an der Vorderachse ein Synchronmotor 150 kW, während an der Hinterachse zwei Synchronmotoren mit je 150 kW Leistung für zusätzlichen Schub sorgen – Sportwagenfeeling garantiert! Durch die Anordnung der Batterien (ein Teil ist im Mitteltunnel untergebracht, der Rest an der Hinterachse) sind eine ähnliche Achslastverteilung und ein Fahrverhalten möglich, wie sie bisher nur reinen Sportwagen mit Verbrennungsmotor vorbehalten waren. Das Package ermöglicht - im Gegensatz zur weit verbreiteten Unterflur-Anordnung - eine sportwagentypisch niedrige Sitzposition sowie ein präzises Handling mit unmittelbarer Rückmeldung an den Fahrer.

Bis kommenden März wird der zweite Prototyp fertiggestellt, eine weitere Serie von mehreren Prototypen soll noch im 2022 folgen. Dann folgt eine ausgiebige  Testphase. Der Serienstart wird fürs Jahr 2024 avisiert. Beim Vertrieb will man auf rund 60 eigene, authentische Marken-Stores setzen und nicht auf ein herkömmliches Franchise-System. So soll den Käufern von Anfang an ein echtes Marken- und Produkt-Erlebnis geboten werden.