Europas Automarkt fehlen 3,3 Millionen Autos

Neuzulassungen
18.01.2022

 
Die Pkw-Neuzulassungen in Europa sind 2021 neuerlich zurückgegangen. Mit 9,7 Millionen verkauften Fahrzeugen fehlen nun schon 3,3 Millionen Stück auf das Vorkrisen-Niveau von 2019. Besonders gelitten hat der deutsche Markt. 
Die Grafik zeichnet ein trauriges Bild, wenn man bedenkt, dass 2020 schon ein schwieriges Jahr war.

Wie lautet das Gegenteil von „Ende gut, alles gut“? Diese Frage stellt man sich unweigerlich, wenn man sich mit den Pkw-Neuzulassungen des Jahres 2021 in Europa beschäftigt. Diesfalls war es ein Ende mit Schrecken. Denn nachdem im ersten Halbjahr noch vieles auf eine Erholung nach dem schwachen Krisenjahr 2020 gedeutet hatte, kam im Jahresverlauf das böse Erwachen. Die Lieferschwierigkeiten aufgrund des Halbleitermangels schlugen sich naturgemäß in schwachen Verkaufszahlen nieder.

Minus 22,8 Prozent

Und schließlich dieses unrühmliche Ende: Im Dezember gab es nicht nur das sechste Monat in Folge Rückgänge, sondern die Neuzulassungen in der EU sind im letzten Monats des Jahres gleich um 22,8 Prozent eingebrochen. Die hat die Branchenvereinigung ACEA nun bekannt gegeben. Weniger als 800.000 Autos wurden demnach im Schlussmonat des Jahres 2021 EU-weit verkauft.

In den meisten Einzelmärkten des Kontinents gab es Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich,  darunter in den vier größten Märkten Italien (-27.5%), Deutschland (-26.9%), Spanien (-18.7%) und Frankreich (-15.1%). Gegen den Trend zulegen konnte Bulgarien, Kroatien, Lettland und Slowenien.

Mit der schlechten Dezember-Performance war dann auch die gesamte Jahresbilanz im Eimer: Das Jahr 2021 brachte EU-weit ein Minus von 2,4 Prozent bei den Neuzulassungen, die sich auf 9,7 Millionen Stück summierten. Dies erscheint auf den ersten Blick zwar nicht dramatisch, ist es aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Latte nach den Einbrüchen im Jahr 2020 bereits sehr niedrig gelegen ist, sehr wohl.

Spielverderber Deutschland

Laut ACEA lagen die Neuzulassungen 2021 insgesamt nun schon um 3.3 Millionen Autos unter dem Vorkrisenniveau im Jahr 2019. Deutschland war 2021 übrigens der am stärksten gebeutelte Markt unter den „Großen Vier“: Die Verkaufsrückgänge betrugen dort mehr zehn Prozent. Zum Vergleich: In Frankreich gingen die Neuzulassungen nur um 0,5 Prozent zurück und in Spanien und Italien schlug im Gesamtjahr sogar ein Plus von 1,0 bzw. 5,5 Prozent zu Buche. Insofern geht das EU-Minus zu einem guten Teil auf das Konto von Deutschland.

In Österreich wurden übrigens erst kürzlich Verkaufsrückgänge von 3,6 Prozent gemeldet. Damit war das Jahr 2021 das schlechtesteAutojahr seit 1984.