Elektrifizierung

Mahle schafft die Wende

Zulieferindustrie
17.04.2024

 
Automobilzulieferer Mahle hat die Trendwende geschafft und das Geschäftsjahr 2023 mit einem Rekordumsatz abgeschlossen.
Das Mahle Positioniersystem für kabelloses Laden wird zum globalen Standard.
Das Mahle Positioniersystem für kabelloses Laden wird zum globalen Standard.

Der Umsatz stieg – bereinigt um Wechselkurseffekte – organisch um 8,2 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (EBIT) von 60 Millionen Euro auf 304 Millionen Euro. Das Konzernergebnis fiel mit 26 Millionen Euro positiv aus. „2023 war ein wichtiges Jahr für Mahle”, sagt Arnd Franz, Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung und CEO. „Wir haben eine starke Marktposition bei unseren Kernprodukten und dank unserer Innovationen für die E-Mobilität wachsende Akquisitionserfolge auch in diesem Bereich. Wir befinden uns im Aufwind.“ Die Neuausrichtung des Konzerns im Zuge der Strategie Mahle 2030+ auf die drei Strategiefelder Elektrifizierung, Thermomanagement und nachhaltige Verbrennungsmotoren zahle sich aus, sagt Franz. Mahle habe konsequent an der Verbesserung seiner Ertragskraft gearbeitet und sein Portfolio bereinigt. So habe der Konzern beispielsweise seinen 50 Prozent-Anteil am Joint Venture BHTC verkauft und trennt sich vom Erstausrüstergeschäft mit Thermostaten. Insbesondere in Europa und Nordamerika legten die Geschäftsbereiche, die überwiegend mit dem Verbrennungsmotor verbunden sind, deutlich zu. So wuchs der Umsatz bei Motorsystemen und -komponenten global wechselkursbereinigt um 9,3 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Der Geschäftsbereich Filtration und Motorperipherie wies ein Umsatzplus von wechselkursbereinigt 9,7 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro aus. Sehr gute Ergebnisse erzielte auch der Geschäftsbereich Aftermarket. Sein Umsatz wuchs wechselkursbereinigt um 22 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.

Zukunftsthema Elektrifizierung

Mittlerweile über 60 Prozent seines Umsatzes erzielt Mahle mit Technologien und Produkten, die nicht unmittelbar am Pkw-Verbrennungsmotor hängen. Die Sparte Elektronik und Mechatronik steigerte ihren Umsatz leicht auf 1,4 Milliarden Euro, das Geschäftsfeld Thermomanagement wuchs wechselkursbereinigt um 4,1 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Allerdings spürten beide Geschäftsbereiche, dass der Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge noch nicht so dynamisch verläuft wie geplant. Mahle richtet sich auf eine steigende Nachfrage ein. So baute das Unternehmen das Produktportfolio für E-Fahrzeuge beim Thermomanagement weiter aus und wird an seinen europäischen Standorten neue Produkte im Bereich Klimaanlagen und Batteriekühlplatten herstellen. „Elektrifizierung ist das Zukunftsthema. Unser Fokus liegt dabei auf elektrischen Antrieben und intelligentem Laden. Wir tun alles, um E-Mobilität attraktiver und erschwinglicher zu machen“, sagt Franz. Mit einem neuen Technologiebaukasten für E-Motoren bietet Mahle Antriebe für Pkw und Nutzfahrzeuge, die dauerhaft hohe Spitzenleistung erbringen und dabei ohne Seltene Erden auskommen. Beim kabellosen Laden von E-Fahrzeugen wurde das neue automatisierte Mahle Positioniersystem zum globalen Standard erklärt. Und für sein neues Thermomanagement-Modul hat Mahle jüngst zwei Großaufträge erhalten, deren Gesamtauftragsvolumen knapp 1,5 Milliarden Euro beträgt.