Elektromobilität

Batterie-Trends 2024

07.05.2024

 
Mitte Juni finden in München die europäischen Fachmessen für Batterien, Ladeinfrastruktur und Elektromobilität statt.
Vom 19. bis 21. Juni 2024 finden auf der Messe München die ees Europe, die größte Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme in Europa, und die Power2Drive Europe, die internationale Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität, statt.
Vom 19. bis 21. Juni 2024 finden auf der Messe München die ees Europe, die größte Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme in Europa, und die Power2Drive Europe, die internationale Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität, statt.

Die zunehmende Elektrifizierung von Fahrzeugen und der Ausbau der erneuerbaren Energien treibt die weltweite Nachfrage nach Batterien an. Vor allem Technologien, Lieferketten sowie Nachhaltigkeit und Recycling werden die Branche in diesem Jahr beschäftigen. Einen umfassenden Überblick über aktuelle Trends und Entwicklungen bieten die ees Europe, die größte Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme in Europa, und die Power2Drive Europe, die internationale Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität. Sie finden im Rahmen von The smarter E Europe, Europas größter Messeallianz für die Energiewirtschaft, vom 19. bis 21. Juni 2024 auf der Messe München statt. Erwartet werden über 2.800 Aussteller sowie mehr als 115.000 Fachbesucher.

Dynamische Branche

Exportbeschränkungen für Graphit aus China bringen europäische Batteriehersteller dazu, ihre Produktionsprozesse, Rohstoffbeschaffung und Lieferketten zu optimieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Schwerpunkt ist die Weiterentwicklung bestehender Technologien wie Lithium-Ionen-Batterien und Batteriespeichersysteme, ein anderer die Entwicklung neuer Batterietechnologien. Um die Abhängigkeit Europas von Rohstoffen abzubauen und Lieferketten sowie Produktion sicherer zu machen, sind alternative Technologien gefragt. Laut dem Fraunhofer ISI Institut könnten Metall-Ionen-, Metall-Schwefel-, Metall-Luft- und Redox-Flow-Batterien in ausgewählten Märkten und Anwendungen zu einer Entlastung führen. Erhebliche Fortschritte werden 2024 auch bei Feststoffbatterien erwartet. Außerdem gewinnt die Natrium-Ionen-Technologie immer mehr an Bedeutung. Die längere Speicherzeit, geringere Kosten sowie die aktuelle Lage der Lieferketten in anderen Bereichen machen diese Technologie immer attraktiver, da sie ohne Kobalt, Nickel und Lithium auskommt.

Recycling als Chance

Europas Batterieindustrie erwartet, dass sich das Produktionsvolumen aufgrund der steigenden Nachfrage nach Batterien weiter erhöht. Im Zuge dieser Entwicklung könnte Nachhaltigkeit in der Produktion immer mehr in den Vordergrund rücken. „Die Reduktion der Energieverbräuche diverser Produktionsschritte steht dabei im Fokus der Anstrengungen europäischer Zellhersteller“, sagt Professor Heiner Heimes, Leitungsmitglied des Lehrstuhls „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen. „Technologische Innovationen wie die laserbasierte Trocknung der Elektrodenbeschichtung können die Gesamtenergiekosten der Zellproduktion um bis zu zehn Prozent senken“, ergänzt Marcel Drescher aus der PEM-Abteilung „Battery Production“. Vor allem Mittel- und Osteuropa haben sich zu entscheidenden Produktionsstandorten entwickelt. Hohe Investitionssummen fließen in den Aufbau von Produktionsstätten für die Batterienzellenproduktion aber auch Batteriemontage und Recycling. Neben asiatischen Unternehmen wie LG Energy Solution, Samsung und CATL investieren auch Mercedes-Benz, Volkswagen, Northvolt und Porsche in die Region. Laut Fraunhofer ISI wird sich die Menge der zu recycelnden Batterien zwischen 2030 und 2040 verfünffachen. Mit der 2023 in Kraft getretenen neuen EU-Batterieverordnung wurden die Auflagen für das Recycling noch einmal verschärft. Obwohl das Recycling von Batterien in vielen Betrieben derzeit ökonomisch nicht rentabel ist, ist die Rückgewinnung der Materialien ökologisch von großer Bedeutung. Das Geschäft mit dem Recycling kann in der EU in Zukunft neben der Produktion ein zweites Standbein für die Industrie werden.