Recycling

Zweites Leben für Batterien

16.08.2023

 
Das österreichische Forschungsprojekt „BattBox“ will die Wertschöpfungskette von E-Autobatterien durch Recycling erhöhen.
Das "BattBox" Projektteam beim Kick-off-Meeting bei FILL in Gurten.
Das "BattBox" Projektteam beim Kick-off-Meeting bei FILL in Gurten.

Laut aktuellen Prognosen wird der Bedarf an Batteriezellen für E-Autos in Europa bis 2040 fünfmal höher sein als das Produktionsvolumen. Die Folge: Rohstoffe sind Mangelware. Eine Lösung wäre kosteneffizientes Recycling, doch nur zwischen acht und 22 Prozent der nötigen Metalle werden aktuell zurückgewonnen. Ein Konsortium, bestehend aus FILL, TU Graz, AVL und dem Automobil-Cluster, will mit dem Projekt „BattBox“ eine wichtige Weiche für das künftige Recycling von Batterien stellen. Das Forschungsprojekt strebt mehrstufige Verwertungskonzepte an. Aufgrund der nicht vorhandenen Standardisierungen bei Chemie, Design und Zerlegbarkeit wollen die Projektpartner ein breites Spektrum an möglichen Prozessen erarbeiten. In jeder Prozessstufe wird eine Diagnose und Zerlegung der freigelegten Komponenten durchgeführt und nach wirtschaftlichen und sicherheitskritischen Aspekten geprüft. Beim Recycling sollen hochwertige und unvermischte Rohstoffe mit maximaler Wiederverwendbarkeit gewonnen werden.

Kreislauf der Rohstoffe

Das Batterie-Kreislaufprojekt ist ebenso breit wie detailliert aufgestellt und wird den Grundstein für eine effiziente Verwertung von E-Auto-Batterien legen. Josef Ecker, Projektmanager bei FILL, ist zuversichtlich: „Keine E-Fahrzeug-Batterie ist zu schwierig für uns. Je komplexer die untersuchten Batterien sind, desto spannender und weitreichender werden die Ergebnisse des Projektes sein.“ Damit die Elektromobilität ihr Potenzial im Sinne einer umweltfreundlicheren Mobilität ausschöpfen kann, bedarf es noch vieler Anstrengungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Gewinnung der Primärrohstoffe über die Rückgewinnung der eingesetzten Materialien bis hin zur Wiederverwendung gebrauchter, aber funktionsfähiger Batterien. „Das Projekt ‚BattBox‘ setzt wichtige Schritte, um die noch brachliegenden und ungenutzten Potenziale zur Steigerung der Nachhaltigkeit der Elektromobilität zu nutzen“, betont Florian Feist vom Institut für Fahrzeugsicherheit an der TU Graz. Alexander Harrich, Projektmanager bei der AVL List GmbH, erklärt die Motivation seines Unternehmens: „Viele Lithium-Ionen-Batterien in Altautos können in einem Stationärspeicher weiter genutzt werden. Es wäre schade, dies nicht zu tun. Das BattBox-Projekt leistet einen Beitrag dazu, die Weiterverwendung und das Recycling von Batterien effizienter zu gestalten.“